Black Ops 7: Ende für die Einzelspieler-Kampagne?
Activision verfolgt mit Black Ops 7 zum ersten Mal einen Kurs, der die Zukunft des klassischen Call-of-Duty-Singleplayers ernsthaft in Frage stellt. Obwohl Call of Duty seit Jahren eindeutig dem Multiplayer-Segment gehört, waren die umfangend produzierten Einzelspielerkampagnen bislang immer Teil jeder Veröffentlichung.
Die Serie macht mit dem neuen kooperativen Kampagnenformat jedoch einen deutlichen Richtungswechsel.
Eine Kampagne, die nicht auf Einzelspieler abzielt
Den Storymodus von Black Ops 7 nennt man offiziell „Co-op Campaign“, und er ist hauptsächlich um eine Gruppe von vier Spielern herum aufgebaut. Die Missionen sind nicht mehr aufgebaut wie die gewohnte Call-of-Duty-Struktur mit linearen Setpieces, inszenierten Momenten und missionenspezifischen Konzepten.
Einfachere Gefechte, Bosskämpfe mit hohen Lebenspunkten und offene Begegnungsräume, die mehr auf geselliges Koop-Spiel ausgelegt sind, stehen stattdessen im Vordergrund.
Im Alleingang entsteht dadurch ein Spielgefühl, das im Vergleich zu den früheren Kampagnen deutlich schwächer ist. Weder das Tempo noch die Mechaniken sind für Einzelspieler geeignet. Zur selben Zeit fallen Aspekte weg, die die Serie über die Jahre traditionell geprägt haben, wie der Fokus auf KI-Squadbegleiter, die Pausenfunktion oder eine strikte narrative Führung.
Neue Strukturen, neue Technologien, neue Prioritäten
Eckpunkte des klassischen Kampagnen-Designs wurden ersetzt oder finden sich in erweiterter Form:
- Feinde haben sichtbarere Trefferfeedbacks und Lebensbalken
- Waffen besitzen Loot-Seltenheitsstufen
- Ausrüstung wird häufig aus Kisten und nicht von besiegten Gegnern erhalten
- Der offene Avalon-Bereich ähnelt stark den Warzone-Zonen oder Destiny-Planeten
Der neue Modus Endgame ist das eigentliche Kernziel der Kampagne. Activision hat außerdem die Absicht, später einen direkten Einstieg in Avalon zu ermöglichen, ohne die Missionen absolvieren zu müssen. Die Geschichte hat also hauptsächlich die Funktion, als Übergang zu einem langfristig betreuten Koop-Erlebnis zu fungieren.
Gerade die wettbewerbsorientierten Neuerungen im Mehrspielerbereich zeigen zudem, wie stark sich Black Ops 7 inzwischen in Richtung E-Sport entwickelt.
Die Statistiken sind eindeutig
Die vergangenen Singleplayer-Kampagnen werden kaum genutzt. Die Abschlussraten der Kampagnen sind erstaunlich niedrig: Nur etwa fünf Prozent der PlayStation-Spieler haben die Black-Ops-6-Kampagne beendet, bei Modern Warfare 2 waren es acht Prozent und bei Modern Warfare 2019 gut zwölf Prozent. Dieser Trend ist für Activision ein entscheidender Faktor, wenn man die hohen Produktionskosten berücksichtigt.
Multiplayer-Einflüsse sind schon lange bekannt, aber sie hatten nie so eine Dominanz.
In World at War und Black Ops 3 gab es bereits Koop-Versuche, und mit Black Ops 4 wurde zum ersten Mal komplett auf eine Kampagne verzichtet. Ein Großteil der Warzone-Inhalte wurde von Modern Warfare 3 bereits als Missionsgrundlage verwendet. Black Ops 7 geht jedoch noch einen Schritt weiter, indem es das Kampagnenkonzept fast vollständig auf Multiplayer-Strukturen aufbaut.
Was heißt das für die Zukunft?
Die Call of Duty-Reihe hatte über lange Zeit einen Dreiklang aus Kampagne, Multiplayer und Koop-Modus. Aber die Kosten für die Entwicklung steigen, während das Interesse am klassischen Story-Shooter sinkt. Zur selben Zeit werden der Game Pass und die langfristige Spielerbindung wichtiger. Langfristige, auf koop-basierte PvE-Modellierung der Gemeinschaftsversorgung mit langfristiger Unterstützung könnten diesen Anforderungen besser gerecht werden.
Ob zukünftige Ableger diesen Weg fortsetzen, liegt im Ermessen des jeweiligen Studios. Allerdings beweist Black Ops 7, dass Activision bereit ist, das traditionelle Modell der Serie grundlegend zu überdenken.
FAQ zu Black Ops 7 und dem möglichen Aus der klassischen Einzelspielerkampagne
Weil das Missionsdesign von Anfang an für vier Spieler ausgelegt ist.
Ja, der Solo-Modus ist vorhanden noch verfügbar.
Loot-Stufen, Lebensbalken bei Feinden, PvE-Events, offene Missionsareale und Aktionen im Avalon-Hub.
Endgame beendet die Kampagne und wird als eigenständiger PvE-Modus fortgeführt.
Entwickler legen zunehmend Wert auf Multiplayer-Designs, die flexibel für Koop und wiederholbare Inhalte sind.
Obwohl es keine definitive Aussage gibt, lässt sich doch erkennen, dass Black Ops 7 einen klaren Trend hin zu kooperativen und serviceorientierten Kampagnenansätzen zeigt.
Die Lag-Rate von Black Ops 6 liegt bei etwa fünf Prozent, während sie bei Modern Warfare 2 acht Prozent und bei Modern Warfare 2019 rund zwölf Prozent beträgt.
Ja, die Serie soll langfristig Nutzer binden.