Die Brawl Stars Finals 2025 und ihr unerwartet tiefer Fall

Supercell Brawl Stars

Brawl Stars wurde 2024 von Clash Royale und Clash of Clans getragen, ein gemeinsames Supercell-Schaulaufen, das eine Million Menschen gleichzeitig erreichte. Wer dieses Spektakel in Erinnerung hat, versteht sofort, warum die Ausgabe 2025 so merkwürdig blass wirkte.

Stockholm bot die große Bühne. DreamHack 2025 sorgte für den Rahmen. Doch das Turnier blieb kleiner, als es wirken wollte.

Ein Event verliert seinen Kontext

Das Finale 2025 stand erstmals seit Jahren ohne die beiden anderen Supercell-Größen da. Keine parallelen Finals, kein geteilter Hype, kein Blick über den Tellerrand. Es wirkte fast so, als hätte man einer Gemeinschaft das Dach abgenommen. Die Zahlen fielen entsprechend. Der Peak rutschte von über 1,1 Millionen auf etwas mehr als 200.000. Der Durchschnitt lag knapp über 119.000.

Es ist selten, dass ein Esport-Titel innerhalb eines Jahres so deutlich an Sichtbarkeit verliert, ohne dass das Spiel selbst ins Straucheln gerät. Die Community ist da. Die Creator sind aktiv. Die Teams bieten vertraute Marken. Was fehlte, war der Sog eines Großereignisses, das die mobilen Fandoms zusammenzieht.

Ein sportlich solides Turnier, das zu schnell verpufft

Die Gruppenphase versprach interessante Linien. Crazy Raccoon schlug HMBLE gleich im ersten Match. SK Gaming und Totem Esports liefen wie erwartet stabil durch. Doch die Playoffs nahmen dem Turnier die Spannung. Sechs von acht Serien endeten klar mit 3:0. Es fehlte die Unsicherheit, die ein Finale trägt. Es fehlte dieses Gefühl, dass sich alles jederzeit drehen kann.

Nur zwei Partien gingen über fünf Maps. Genau diese beiden Serien gehörten sofort zu den meistgesehenen Begegnungen. Der Zusammenhang ist klar und logisch. Wenn die Story fehlt, verliert ein Wettbewerb seine Strahlkraft.


Jetzt weiterlesen:


Die Fanmagnete ziehen noch, nur das Event nicht

Interessant ist, dass die Zugpferde weiterhin funktionieren. Drei der fünf meistgesehenen Serien beinhalten Crazy Raccoon. Auch SK Gaming, HMBLE und Revenant XSpark brachten verlässlich Publikum mit. Die Marken tragen also weiterhin. Die Teams können für Aufmerksamkeit sorgen. Nur das übergeordnete Ereignis gab ihnen 2025 nicht die Bühne, die sie brauchten.

YouTube übernimmt die Führung

Zum ersten Mal liegt YouTube klar vor Twitch. Rund 148.000 Menschen erreichten dort den Peak. Twitch blieb deutlich zurück. Das passt zur Gewohnheit vieler Mobile-Communities. Tutorials, Creator-Inhalte, VODs und archivierte Streams sorgen für eine stärkere Bindung an YouTube. Der Plattformwechsel erklärt den Einbruch jedoch nicht. Er zeigt lediglich, dass das Publikum bereit ist, sich anzupassen, wenn das Eventformat schwächelt.

Mehr Laufzeit, weniger Wirkung

Auffällig ist auch die Länge des Turniers. Die Airtime war fast doppelt so hoch wie 2024. Trotzdem sank das Interesse. Die Zahl der Matches wurde gesteigert, die erzählerische Kraft jedoch nicht. Ein Turnier gewinnt nicht automatisch an Bedeutung, wenn es länger dauert. 

Das Finale 2025 bot viele Begegnungen, aber wenige Momente, die den Puls heben. Es wirkte korrekt und sauber produziert, aber ohne die Energie, die ein großes Event trägt.

Wohin Supercell nun steuert

Der Rückgang bedeutet nicht, dass Brawl Stars an Relevanz einbüßt. Die Community bleibt aktiv und die Profis liefern weiterhin hochwertige Matches. Die Lektion ist dennoch eindeutig. Der Titel entfaltet seine volle Kraft, wenn er Teil eines größeren Supercell-Universums ist. Die Ausgabe 2025 hat gezeigt, wie viel Atmosphäre verloren geht, wenn dieser Kontext fehlt.

Damit stellt sich für die Zukunft eine einfache Frage. Baut Supercell wieder auf das gemeinsame Festivalformat oder wagt das Studio den Versuch, dem Solo-Event eine neue Identität zu geben? Die Zahlen sprechen klar für Ersteres.

Die Kommentare sind geschlossen.