FACEIT-CEO Niccolò Maisto: Saudi-Arabien besitzt einzigartiges Innovationspotenzial im Esport
Saudi-Arabien hat in letzter Zeit einen schnellen Aufstieg im Gaming- und Esports-Bereich erfahren. Niccolò Maisto, der CEO der ESL FACEIT Group (EFG), hebt in einem Interview hervor, dass das Königreich ein „einzigartiges Potenzial“ für Wachstum und Innovation bietet.
Die Vereinigung von ESL und FACEIT

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FACEIT wurde 2011 von Maisto gegründet, der 2022 den Verkauf an die Savvy Games Group, die vom saudischen Staatsfonds PIF unterstützt wird, begleitete. So entstand die ESL FACEIT Group, zusammen mit ESL. Für Maisto handelte es sich bei diesem Schritt um mehr als nur eine ökonomische Entscheidung.
„Die Übernahme bestätigte, dass kompetitives Gaming zu einem globalen Unterhaltungsphänomen geworden ist“, sagte der CEO der EFG. Es sei ein integriertes Ökosystem entstanden, das sowohl Profis als auch Hobbyspielern zugutekommt, durch die Kombination von FACEITs digitaler Plattform und ESLs Expertise in Live-Events.
Er betrachtet die Aufgabe seiner Organisation darin, Innovation zu fördern, neue Märkte zu entwickeln und Strukturen zu schaffen, die den Esports auf lange Sicht tragfähig machen.
Saudi-Arabien in der Führungsrolle
Saudi-Arabien hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, was seine National Games & Esports Strategy betrifft. Bis zum Jahr 2030 sollen 39.000 neue Jobs geschaffen werden, und es wird ein Beitrag von etwa 13,3 Milliarden Dollar zum Bruttoinlandsprodukt erwartet. Maisto zufolge belegt diese Strategie die Ernsthaftigkeit, mit der das Königreich Gaming und Esports im Rahmen seiner Vision 2030 betrachtet.
„Das Land ist der erste Staat weltweit, der eine nationale Esports-Strategie implementiert hat“, so seine Erklärung. Events wie der Esports World Cup in Riad oder die ESL Saudi Challenge würden den lokalen Fans direkte Einblicke bieten und die Grundlage für eine pulsierende Community legen.
Erweiterung von Strukturen und Inhalten
Um dieses Potenzial zu nutzen, baut die ESL FACEIT Group ihre Präsenz im Nahen Osten systematisch aus. Zukünftig wird ein lokales Broadcast-Hub Inhalte direkt für die Region produzieren. Wichtige Seiten wie FACEIT und Mobalytics sollen an den arabischen Markt angepasst werden, um die bisherigen Beziehungen zu festigen und auszubauen.
Gleichzeitig konzentriert sich das Unternehmen auf den Aufbau lokaler Teams. Langfristig soll durch die Rekrutierung aus unterschiedlichen Abteilungen ein lokales Know-how aufgebaut werden. „Wir möchten nicht nur für Ablenkung sorgen, sondern auch Talente unterstützen und nachhaltige Karrieren im Esport ermöglichen“, sagt Maisto.
Es sei zudem elementar wichtig, auch auf die kulturellen und sprachlichen Gegebenheiten zu achten. Inhalte werden in arabischer Sprache bereitgestellt, und Turniere wie die ESL Saudi Challenge sind an den lokalen Gegebenheiten ausgerichtet. Dies soll sicherstellen, dass die Spieler das Gefühl haben, in der Region repräsentiert zu werden.
Verbindung zwischen lokalem und globalem Kontext
Maisto hält es für unerlässlich, die internationalen Esport-Erfahrungen mit Saudi-Arabiens Bemühungen zu verbinden. „Wir kombinieren globale Exzellenz mit lokaler Vision“, lautete seine Aussage. Die wirtschaftliche Diversifizierungsstrategie des Königreichs und die Förderung der Jugend stimmen perfekt mit den Zielen der ESL FACEIT Group überein.
Auch Live-Events werden zusammen mit digitalen Angeboten behandelt. In der Zukunft wäre es möglich, Veranstaltungen wie die DreamHack in der Region zu organisieren. Wichtig sei es jedoch, sich zunächst regional zu behaupten. Dies schaffe die Grundlage für die zukünftige Strategie und eine weitere Expansion.
Langfristige Projektarbeit und Zielsetzung
Weiterhin betonte Maisto die jüngste Eröffnung einer eigenen Firmen-Filiale in Saudi-Arabien. Hierdurch kann die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern vor Ort deutlich intensiviert werden. Zudem sieht Maisto das Land auf dem besten Weg, die ehrgeizigen Ziele der Vision 2030 auf diese Weise zu erfüllen.
Gleichzeitig erforscht EFG neue Optionen für Inhalte, die speziell auf die Region abgestimmt sind. Geplant sind eigene IPs, die kulturelle Bedeutung haben und den Qualitätsanforderungen des Unternehmens entsprechen.
Maisto betont: „Es ist unser Ziel, nicht nur kurzfristig sichtbar zu sein. Es soll ein nachhaltiges Ökosystem geschaffen werden, das den Esport in diesem Land dauerhaft unterstützt.“
Beteiligung am Esports World Cup
Der Esports World Cup wird von der ESL FACEIT Group als offizieller Betriebspartner unterstützt. Sie verantwortet die Struktur des Turniers, die Produktion und das Marketing sowie die Identität des Wettbewerbs. Auch der von der Esports World Cup Foundation (EWCF) angekündigte Nations Cup könnte zukünftig in den Fokus rücken.
Dabei soll ein neues Format entwickelt werden. Die Vereinigung der Branche steht dabei an oberster Stelle.
Saudi-Arabien als Motor für die Zukunft des Esports
Niccolò Maisto macht in dem Gespräch deutlich, dass Esports in Saudi-Arabien weiter vorangebracht werden soll. Mit einer nachhaltigen Strategie wird auch in Zukunft noch größeres Wachstum erwartet. Hierdurch kann Saudi-Arabien im Esports in den nächsten Jahren eine noch wichtigere Rolle im internationalen Vergleich spielen.