Die deutsche Prime League kämpfte zuletzt mit zu wenig Aufmerksamkeit – Doch 2026 könnte alles anders werden

LoL Prime League

League of Legends gehört zu den weltweit beliebtesten Videospielen und hat auch in Deutschland eine große Fanbase. Die hiesige regionale Liga – die Prime League – bekommt jedoch nur wenig von der Aufmerksamkeit ab. 2025 verfolgten auf Twitch im Schnitt gerade mal rund 1.500 Zuschauer die Spiele der Liga. Damit liegt sie hinter einigen anderen europäischen Ligen zurück.

Die französische Liga LFL kam im Vergleich auf rund 4.100 durchschnittliche Zuschauer, die spanische Superliga auf rund 3.000. Die Teams dort bekommen zudem mehr Aufmerksamkeit und finanzielle Zuwendung, sodass etwa Karmine Corp. den Sprung aus der regionalen Liga in die LEC schaffte.

Schaut man sich die Prime League genauer an, dann hat sie in den vergangenen Jahren unheimlich viel Interesse eingebüßt, denn 2022 waren es im Schnitt noch über 8.000, die live eingeschaltet haben. Gründe dafür waren das Auftauchen von Eintracht Spandau, dem Team von HandOfBlood, und die Tatsache, dass Schalke 04 von der LEC in die regionale Liga abstieg und dort ebenfalls für einen großen Namen sorgte.

2025 jedoch fokussierte sich Eintracht Spandau mehr auf Unterhaltung und weniger auf kompetitive Matches. In der Folge sanken sie auf den letzten Platz im Winter Split, wurden nur Achter im Frühling und erneut Letzter im Sommer. Schalke 04 und MOUZ hingegen zogen sich komplett aus der Liga zurück. Zudem gab es Probleme mit dem Team CGN, das wiederholt keine korrekten Roster eingereicht hatte und deshalb einen Zwangsabstieg durchmachte. Keine gute Ausgangslage für die Prime League.

Deutsche Veteranen kehren in die Liga zurück

Doch für 2026 stehen die Vorzeichen insgesamt wieder besser. Wie Sheep Esports berichtet, sollen bekannte Spieler wie der Toplaner Janik “JNX” Bartels und der Botlaner Tim “Keduii” Willers dem Team von Eintracht Spandau beitreten. Das Team möchte generell im kommenden Jahr seinen Fokus wieder stärker auf das Turnier legen, nachdem sie zuletzt fast in die zweite Liga abgestiegen wären. 

Zudem wechselt der Profi Felix “Abbedagge” Braun, der zuletzt in der LEC für Karmine Corp und SK Gaming gespielt hatte, zu Kaufland Hangry Knights. Das Team war 2025 in die erste deutsche Liga aufgestiegen und hat mit Kaufland einen starken Sponsor hinter sich. Sie haben zudem mit dem Toplaner Iwan “Venour” Skorikov, dem Jungler Lukas “Lurox” Thoma, dem erst 18-jährigen Mario “Exofeng” Emilov Strugov und dem Support Łukasz “Pyrka” Grześkowiak einen guten Mix aus jungen Talenten und erfahrenen Veteranen in ihrem Roster.

Weitere bekannte Spieler, die laut dem Bericht in die Prime League wechseln sollen, sind:

  • Joel “Irrelevant” Miro Scharoll, der in Frankreich unterwegs war
  • Norman “Kaiser” Kaiser, der zuletzt in der spanischen Liga gespielt hatte
  • Tamás “Vizicsacsi” Kiss, der zuletzt in Ungarn unter Vertrag war

Sie alle haben mal in der Vergangenheit in der LEC gespielt. Das könnte die deutsche Liga kompetitiver machen, auch im internationalen Vergleich.

G2 Esports soll ein Academy Team in die Prime League bringen

Ein weiterer Publikumsmagnet könnte 2026 das Academy-Team von G2 Esports sein. Das spanische Team soll laut Sheep Esports eine Kooperation mit NORD Esports eingehen und ein gemeinsames Ausbildungsteam in die Prime League bringen. Aus der alten Schmiede von G2, die 2022 jedoch aufgelöst wurde, kamen Profis wie Óscar “Oscarinin” Muñoz Jiménez, David “Supa” Martínez García und Álvaro “Alvaro” Fernández del Amo. 

Wie viel mehr Aufmerksamkeit das alles am Ende der Liga bringt, wird sich noch zeigen. Aber sie sieht zumindest, vor allem aufgrund der neuen Spieler stärker, aus denn je.

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