DotA 2 Schock: Gaimin Gladiators sagen The International 2025 ab
Nur wenige Wochen vor dem Start von The International 2025, dem wichtigsten DotA-2-Turnier der Welt, hat Valve eine überraschende Meldung veröffentlicht. Das Team der Gaimin Gladiators (GG), das in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Finale stand, verzichtet auf seinen Startplatz.
Die Situation vor dem größten DotA-2-Turnier

Quelle: Liquipedia
The International gilt als das angesehenste Event im Esport-Kalender. Millionen von Anhängern verfolgen die Partien, und die besten Mannschaften der Welt messen sich um einen der größten Preispools der Szene. Die Ausgabe in diesem Jahr wird vom 4. bis 14. September 2025 abgehalten.
Die Gaimin Gladiators zählten zu den Top-Favoriten. Durch ihre starken Leistungen in den vergangenen Jahren, einschließlich des Sieges beim Bali Major 2023 und dem Riyadh Masters 2024, hatten sie sich etabliert. Das Team erreichte in den letzten zwei Ausgaben von The International jeweils das Finale, konnte jedoch nur den zweiten Platz belegen. Für viele Anhänger war 2025 das Jahr, in dem GG endlich den Titel gewinnen könnte.
Unerwarteter Rückzug von GG
Umso überraschender war die Mitteilung, die Valve nun wenige Wochen vor Beginn des Turniers verbreitete: Die Gaimin Gladiators gaben ihren Startplatz freiwillig auf. Ein Ersatzteam für das kommende Event bei DotA 2 soll kurzfristig gefunden werden.
Auf dem offiziellen X-Account der Organisation veröffentlichte man ein Statement. Darin heißt es, dass die Spieler den Wunsch geäußert hätten, „unabhängig und nicht unter dem Banner der Gaimin Gladiators“ antreten zu wollen. Die Organisation respektiere diese Entscheidung, auch wenn sie bedauert werde.
Widerspruch von Midlaner Quinn
Kurz darauf meldete sich jedoch Quinn, der Midlaner des Teams, mit einer eigenen Stellungnahme zu Wort. Auf seinem X-Kanal widersprach er der Version der Organisation. Seinen Angaben zufolge habe das Team mehrfach schriftlich erklärt, bereit und willens zu sein, für GG bei The International anzutreten. Stattdessen habe die Organisation ihnen diese Möglichkeit verweigert.
Quinn sprach zudem von offenen Konflikten und rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Spielern und Management, die zur aktuellen Eskalation geführt hätten.
Reaktion lässt nicht lange auf sich warten
Das ließ die Leitung der Gaimin Gladiators nicht unkommentiert. CEO Nick Cuccovillo veröffentlichte ebenfalls ein Statement. Darin wirft er den Spielern vor, die Situation falsch darzustellen.
Seiner Darstellung nach habe es keine Einigung über die vertraglichen Bedingungen gegeben. Zum Zeitpunkt, als die Spieler ihre Teilnahme zugesichert hätten, habe die Organisation das Vertrauen verloren, dass das Team auch tatsächlich unter der GG-Flagge antreten werde. Deshalb habe man sich entschieden, den Platz zurückzugeben, anstatt unter unsicheren Umständen ins Turnier zu gehen.
Wer wird die Gladiators ersetzen?
Valve muss nun kurzfristig ein Ersatzteam für das bedeutendste DotA-2-Event des Jahres finden. Auch wenn es noch keine offizielle Entscheidung gibt, haben sich bereits erste Kandidaten öffentlich geäußert.
Das Team OG, das bereits zweimal den TI gewonnen hat, reagierte auf den X-Post des Turniers mit einem kurzen „sup“ – einer klaren Bewerbung um den freien Platz.
In den kommenden Tagen wird Valve darüber bestimmen, ob eines dieser Teams die freie Position besetzen wird.
Zugpferd fehlt beim The International 2025
Mit dem Rückzug der Gaimin Gladiators verliert The International 2025 eines seiner leistungsstärksten Teams. Obwohl die Spieler und die Organisation öffentlich widersprüchliche Aussagen machen, liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo zwischen diesen beiden Versionen.
Valve steht vor der Herausforderung, innerhalb von drei Wochen ein geeignetes Ersatzteam zu präsentieren. Die Esport-Szene erhält durch diesen Fall einen Weckruf: Professionalisierung bedeutet nicht nur große Arenen und hohe Preisgelder, sondern auch faire Arbeitsbedingungen und klare Strukturen für Spieler und Organisationen.