GODSENT kündigt Insolvenz an – Ex-CEO übt Kritik an neuen Eigentümern
Nach vielen herausfordernden Jahren hat die schwedische E-Sport-Organisation GODSENT offiziell Insolvenz angemeldet. In seiner Bestätigung übte der ehemalige CEO Ludwig Sandgren auch scharfe Kritik am Verkaufsprozess und an den neuen Eigentümern.
Abschluss einer schwedischen Ära im E-Sport
GODSENT, gegründet im Jahr 2016 von Markus „pronax“ Wallsten, der früher Ingame-Leader bei Fnatic war, hat sich über die Jahre zu einer Legende der traditionsreichen schwedischen Counter-Strike-Szene entwickelt.
Die Organisation wurde während des sogenannten Swedish Shuffle ins Leben gerufen, als mehrere namhafte Spieler, unter anderem Robin „flusha“ Rönnquist, Jesper „JW“ Wecksell und Freddy „KRIMZ“ Johansson, von Fnatic zu GODSENT wechselten.
Das Projekt hatte die Ambition, ein neues Kapitel im skandinavischen E-Sport zu eröffnen, war jedoch kurzlebig: Nach nur wenigen Monaten kehrten JW und KRIMZ zu Fnatic zurück. Obwohl GODSENT nie dauerhaft zu den Besten der Welt gehörte, hatte die Organisation innerhalb der letzten Jahre eine starke Talentschmiede aufgebaut.
Spieler wie Ludvig „Brollan“ Brolin, Hampus „hampus“ Poser oder zuletzt das Nachwuchstalent Liam „MaiL09“ Tügel sammelten hier ihre ersten internationalen Erfahrungen.
Insolvenz und umstrittener Verkauf
Nach wirtschaftlich schwierigen Jahren musste GODSENT nun die Reißleine ziehen. Sandgren erklärte, die Organisation habe „den Betrieb eingestellt und Insolvenz beantragt“. Gleichzeitig bestätigte er, dass die Markenrechte an eine neue Partei verkauft wurden – deren Kompetenz im E-Sport er stark infrage stellt.
„Professionelle und glaubwürdige Interessenten von internationalem Format wollten GODSENT übernehmen – Menschen, denen ich vertraut hätte, das Vermächtnis fortzuführen“, sagte Sandgren. „Diese Parteien wurden jedoch vom Bieterprozess ausgeschlossen und konnten kein Angebot abgeben.“
Laut Sandgren ging die Marke letztlich an Käufer, „die keine relevanten Erfahrungen oder Ressourcen im E-Sport besitzen“. Er habe daraufhin versucht, GODSENT zurückzukaufen, und dem neuen Eigentümer ein höheres Angebot gemacht – eine Antwort habe er bis heute nicht erhalten.
Kritik, Emotionen und offenes Ende
Sandgren betonte, dass er mit der Abwicklung des Verkaufs „nicht zufrieden“ sei, wünschte den neuen Besitzern aber dennoch „alles Gute für die Zukunft“.
Der Fall läutet das vorläufige Ende einer der bekanntesten Organisationen der schwedischen E-Sport-Geschichte ein. GODSENT wird als das Team in Erinnerung bleiben, das zwischen großen Ambitionen und finanziellen Schwierigkeiten immer für die Förderung des Nachwuchses und die Leidenschaft stand und dessen Name in der Szene trotz Insolvenz noch immer Gewicht hat.
FAQ zu GODSENT und der Insolvenz
2016 durch den früheren Fnatic-Captain Markus „pronax“ Wallsten.
Unter anderem flusha, JW, KRIMZ, Brollan, hampus und MaiL09.
Langfristige wirtschaftliche Probleme und der Verlust wichtiger Sponsoren.
Ludwig Sandgren kritisierte den Verkaufsprozess und den Umgang mit potenziellen Käufern.
Die Eigentumsrechte wurden an eine neue Partei verkauft, deren Identität bisher nicht öffentlich bekannt ist.
Ja, er bot laut eigenen Angaben mehr als der aktuelle Käufer, erhielt aber keine Antwort.
Der Spielbetrieb ist eingestellt; ob die Marke in Zukunft zurückkehrt, ist offen.
Das Team gilt als wichtiger Teil der schwedischen E-Sport-Geschichte.