Guild Esports stellt Betrieb ein: Insolvenz besiegelt Aus des Beckham-Projekts

Guild Esports, eine britische Esports-Organisation, hat ihre Schließung verkündet. Das Unternehmen nannte als Gründe die anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten und die angespannte wirtschaftliche Situation.

Diese Entscheidung beendet nach nur fünf Jahren die Geschichte eines ehrgeizigen Projekts, das mit prominenter Unterstützung von David Beckham früh im Rampenlicht stand.

Verkaufsversuch von Guild Esports scheitert

Guild Esports

Quelle: Guild Esports

Guild Esports wurde schon am 14. August 2025 auf einer Insolvenzplattform zum Verkauf angeboten. Es scheint jedoch nicht gelungen zu sein, einen Investor zu finden, der bereit gewesen wäre, die Schulden zu übernehmen und den Betrieb fortzusetzen. In einer sozialen Medien-Stellungnahme erklärte das Unternehmen, dass es trotz aller Anstrengungen keine Möglichkeit gesehen habe, die Organisation fortzuführen.

Spieler und Content Creator waren auf diese Nachricht nicht überrascht. In der letzten Zeit haben mehrere Mitarbeiterinnen öffentlich auf ausstehende Zahlungen bei Rechnungen aufmerksam gemacht. Sogar die prominente Moderatorin Frankie Ward zeigte sich skeptisch, dass diese Forderungen im Rahmen des Insolvenzverfahrens jemals beglichen werden könnten.

Von ambitionierten Plänen zum Börsengang

Im Jahr 2020 wurde Guild Esports ins Leben gerufen. Die finanzielle Unterstützung von David Beckham und bekannten Sponsoren wie Sky und Subway machte den Aufstieg scheinbar vorprogrammiert. Im Jahr der Gründung erlebte die Firma einen historischen Augenblick, da sie als erste Esports-Organisation überhaupt an die London Stock Exchange ging.

Trotz der umfassenden Berichterstattung über den Börsengang traten bald darauf wirtschaftliche Probleme auf. Die Aktie sank schnell, und die Organisation hatte Schwierigkeiten, ihre ambitionierten Wachstumspläne angesichts des intensiven Wettbewerbs zu realisieren.

Unruhen und Versuche zur Rettung

Über die Jahre versuchte Guild Esports immer wieder, neue finanzielle Ressourcen zu erschließen. DCB Sports LLC wurde im Jahr 2024 mehrheitlich von einer US-amerikanischen Investmentgesellschaft erworben. Während der Kaufpreis nur 100.000 Pfund betrug, wurden etwa zwei Millionen Pfund an Verbindlichkeiten übernommen. Dieser Schritt allein machte die Ernsthaftigkeit der Lage deutlich.

Trotz der Übernahme war die langfristige finanzielle Basis instabil. Die Sponsorenverträge liefen aus, die Kosten für Teams und Content Creator blieben hoch, und die versprochenen Wachstumsziele wurden verfehlt.

Es brauchte mehr als nur sportliche Erfolge

In sportlicher Hinsicht konnte Guild Esports durchaus Erfolge vorzeigen. Die Organisation stellte Teams in Disziplinen wie Apex Legends, Rocket League und Sim-Racing zusammen. Guild errang 2022 im FIFA-Bereich den Titel der FIFA eChampions League und setzte sich 2021 beim europäischen Fortnite FNCS Grand Royale als Sieger durch.

Die Erfolge waren jedoch nicht ausreichend, um die wirtschaftlichen Probleme zu verbergen. In der stark umkämpften Esports-Branche sind neben sportlichen Erfolgen vor allem stabile Sponsoring-Einnahmen und eine starke Bindung zur Community entscheidend.

Abschied mit einer gefühlvollen Botschaft

Guild Esports dankte in einer offiziellen Stellungnahme allen Unterstützern. Es habe immer den Wunsch gegeben, mehr zu tun, als nur an Turnieren teilzunehmen. Es sei vielmehr um die Förderung von Diversität und um die Schaffung neuer Chancen in der Branche gegangen. Die Organisation sprach ihrer Community gegenüber eine Entschuldigung aus und hob hervor, dass das Scheitern das Engagement des Teams nicht verringere.

„Es war von Anfang an unsere Mission, im Esports- und Gaming-Bereich Werkzeuge für Inspiration, Inklusion und Empowerment zu schaffen“, wurde in der Erklärung geäußert. „Uns ist bewusst, dass viele von dieser Schließung enttäuscht sind. Wir wollen uns dafür entschuldigen. Wir hoffen jedoch, dass dies die Leistungen unserer Mitarbeiter, die in den letzten fünf Jahren Außergewöhnliches vollbracht haben, nicht überschattet.“

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