Nach Hass-Attacken auf Gumayusi und T1 – Ein Abgeordneter fordert Maßnahmen zum Schutz von Esportlern

Der Anwalt Jeon Yong-gi, der auch gleichzeitig Abgeordneter der demokratischen Partei Südkoreas ist, fordert stärkere Maßnahmen gegen Cybermobbing und Hassreden gegen Esportler, wie die Webseite Inven berichtet. Hochgekocht ist die Situation durch den gerade erst erfolgten Weggang von Lee „Gumayusi“ Min-hyeong. Der hat das Team T1 nämlich im November offiziell verlassen.
Im Anschluss folgten dann Beleidigungen und Hassreden von angeblichen Fans von T1. Die trafen den Esportler sehr. Yong-gi rief in seiner Rede dazu auf, gemeinsam gegen solche Taten vorzugehen. Das beträfe vor allem die koreanische Esport-Organisation KeSPA, Riot Games, die Online-Plattformen, auf denen der Hass stattfindet, sowie die Regierung selbst.
Gumayusi ist seit Jahren eine Zielscheibe für Hass
Dass es gerade ausgerechnet den ehemaligen AD-Carry von T1 trifft, ist leider keine Überraschung. Seit Jahren ist er Zielscheibe der Gruppe „T1 응원 갤러리”, einem vermeintlichen Fanclub zu der Mannschaft. Dieser war schon länger unzufrieden mit der Leistung des Spielers, obwohl er mit seinem Team dreimal in Folge Weltmeister wurde.
Darum initiierte der Fanclub verschiedene Aktionen, die sich aktiv gegen Gumayusi richteten. Dazu zählen laut dem Anwalt falsche Gerüchte, die in die Welt gesetzt wurden, die Manipulation von Menschen im Umfeld des Spielers und die Organisation eines Fahrzeugs, das mit Protestschildern vor der Zentrale von T1 platziert wurde.
Zu weit gingen sie aber spätestens mit dem Versenden von Trauerkränzen an das nahe Umfeld sowie mit der Veröffentlichung der Adresse der Kirche, die Gumayusi und seine Familie regelmäßig besuchen. Der Anwalt erklärte in seiner Rede:
„Sich hinter dem Vorwand zu verstecken, das Team zu unterstützen, um einen bestimmten Spieler auf organisierte und langjährige Weise anzugreifen, kann nicht toleriert werden. Wenn die Kritik auch nach Gumayusis Entscheidung, T1 zu verlassen, anhält, ist es schwer zu glauben, dass sie aus echter Unterstützung resultiert.“
Strengere Maßnahmen und besserer Datenschutz
Jeon Yong-gi fordert deshalb verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Sportler. Die Regierung müsse strengere Gesetze gegen Verleumdung und Online-Belästigung erlassen und den Datenschutz stärken. Auch die Plattformen, auf denen der Hass stattfindet, sollten in die Verantwortung genommen werden. Zudem sollten die Organisationen hinter den Sportlern stärker für diese einstehen und sie mit allen nötigen Mitteln unterstützen, um gegen den Hass vorzugehen.
Das alles beträfe nicht nur Gumayusi, sondern auch viele andere Spieler. Zu guter Letzt appelliert er noch an die Fans und die allgemeine Esport-Community:
“[Wir müssen] diesen Missbräuchen ein Ende setzen und gemeinsam eine sicherere und gesündere digitale und sportliche Kultur aufbauen.“
Die Zukunft von Gumayusi ist noch ungewiss
Wie es für den ehemaligen AD-Carry von T1 weitergeht, ist derzeit nicht bekannt. Aktuell ist er vertragslos und hat noch bei keinem neuen Team unterschrieben. Spekuliert wird weiterhin, dass er zu Hanwah Life Esports geht. Ihnen fehlt aktuell ein AD-Carry und mit Zeus spielt bereits ein alter Freund von Gumayusi in der Toplane. Allerdings wissen wir bereits, wer ihn in seinem alten Team ersetzen wird. Denn gestern wurde die Verpflichtung von Kim “Peyz” Su-hwan offiziell verkündet. Er unterschreibt einen Vertrag bis 2028 und wird an der Seite von Keria, Faker und Co. spielen.