In LoL wird eine grundlegende Regel für Turniere verändert, die seit 15 Jahren besteht

Im professionellen League of Legends ist es üblich, dass hinter großen Spielern wie Faker, Caps oder Ruler auch ein ganzes Team von Trainern und Analysten steckt. Die helfen zwar dabei, gute Teamcombs im Draft zusammenzustellen und den Spielstil der Gegner grundsätzlich zu verstehen. Doch in das aktive Geschehen eines Matches durften sie nicht eingreifen. Diese Regel galt seit den ersten Profiturnieren im Jahr 2011. Doch das wird sich in der kommenden Saison erstmals ändern.
Im LCK Cup im Januar und im ersten Split der LCP finden sogenannte Coach Comms statt. Dabei dürfen die Trainer im Hintergrund mit ihren Spielern reden, wie es auch in Esport-Titeln wie Counter-Strike oder Rocket League erlaubt ist.
Coaches sehen nur das, was die Spieler auch sehen
Jedes Team hat das Recht, bis zu dreimal pro Spiel auf diese Coach Comms zurückzugreifen. Ein zuvor ausgewählter Coach kann diesen Wunsch äußern und wird im Anschluss für 45 Sekunden seinen Spielern zugeschaltet. Dort können sie frei sprechen, wobei das Match jedoch ganz normal weiterläuft und nicht von einer Pause unterbrochen wird.
Allerdings haben die ausgewählten Coaches zuvor natürlich nicht, wie die Zuschauer, die komplette Übersicht über das Spiel, sondern bekommen für das gesamte Match nur Zugriff auf die Sicht ihres Teams. Dazu gibt es eine spezielle Coaching-Area, in der sie das gesamte Spiel über verweilen müssen und auch nicht die Toilette aufsuchen dürfen.
Die Coach Comms sind dabei komplett optional. Ein Team muss diese nicht nutzen. Allerdings kann es ein großer Vorteil sein, wenn jemand in Ruhe auf die Ereignisse von außen schaut und sich dabei nicht auf Last Hits oder Ganks konzentrieren muss. Spannend ist, dass das gegnerische Team nicht darüber informiert wird, ob ein solcher Austausch gerade stattgefunden hat oder nicht.
Kommen die Coach Comms auch für internationale Turniere?
Aktuell ist das neue Feature nur als Test und nur für die zwei genannten Events geplant. Weder werden sie zum Start der LEC, noch für internationale Turniere genutzt. Zumindest vorerst nicht. Sollte sich das System aber bewähren, wird es vielleicht künftig eine globale Regeländerung geben.
Riot möchte mehr strategische Tiefe ermöglichen
Doch warum werden die Coach Comms überhaupt ausprobiert? Laut Riot Games können Matches in League ganz anders verlaufen, als man es anfangs erwartet. Darauf muss ein Team reagieren. Hat ein Coach das Gefühl, dass seine Spieler gerade nicht wissen, was sie tun sollen, kann er von außen eingreifen. Zudem nennen sie neue „Möglichkeiten für die Unterhaltung der Fans“ als einen Punkt. Der Austausch soll zwar nicht live im Shoutcast übertragen werden, könnte aber wohl später Einsatz in Mitschnitten oder Highlight-Videos finden, wie es oft auch beim Austausch zwischen den Spielern der Fall ist.
Generell ist das Team Strategie ein großes für League of Legends im Jahr 2026. Dazu passen auch die neuen Rollen-Missionen, die mit dem nächsten großen Patch eingeführt werden.Was die Turniere angeht, so ist es die erste große Änderung im Regelwerk für das kommende Jahr. Für die Ranglisten-Matches jedoch wird es einige mehr geben, darunter neue Funktionen beim Autofill, härtere Strafen und Anpassungen an den Rängen.