LoL LCK: T1 schlägt Nongshim RedForce und hält damit die Chance auf Platz zwei
Am Freitag wurde den Anhängern der LCK ein packendes Aufeinandertreffen präsentiert. T1 musste gegen Nongshim RedForce intensiver kämpfen, als die Tabellenposition es andeutete, konnte sich aber letztendlich mit 2:1 durchsetzen. Damit hat Lee „Faker“ Sang-hyeoks Team die gleiche Punktzahl wie Hanwha Life Esports, die am Donnerstag bereits gegen KT Rolster gewonnen hatten.
Für Nongshim hingegen hält die Negativserie an: Nach zwölf aufeinanderfolgenden Niederlagen wartet das Team weiterhin auf den ersten Sieg in diesem Split. Dennoch war T1 vs Nongshim RedForce LCK letztlich äußerst knapp.
Für T1 war es ein Pflichtsieg, aber die Art und Weise, wie er zustande kam, dürfte Diskussionen auslösen. Zwar war das erwartete Ergebnis am Ende erreicht, doch insbesondere Spiel zwei demonstrierte, dass selbst ein abgeschlagener Außenseiter die Giganten ins Straucheln bringen kann.
T1 beginnt kraftvoll mit einem geschichtsträchtigen Fortschritt

Quelle: Liquipedia
Das erste Spiel startete mit einem Gleichstand. Beide Teams gingen vorsichtig vor, suchten nach kleinen Vorteilen und versuchten, den Druck an den Seitenlinien zu verstärken. Der Schlüsselmoment ereignete sich rund um den Rift Herald. T1 konnte dort in einem chaotischen Teamkampf die Oberhand gewinnen und den späteren Sieg so vorbereiten.
Der Jungler Mun „Oner“ Hyeon-jun wurde besonders in den Blick genommen. Mit seinem Xin Zhao kontrollierte er nicht nur entscheidende Ziele, sondern konnte auch seinen 3.000. Assist in der LCK verzeichnen. Eine bemerkenswerte Zahl, die seine Beständigkeit und seinen Stellenwert für die Mannschaft verdeutlicht. Er und Faker beherrschten das Midgame fast nach Belieben. Sie waren für 19 der 20 Kills verantwortlich und trugen dazu bei, dass Nongshim kaum noch eine Reaktion fand.
Es war für die Fans ein Lehrstück in Sachen Teamplay: Wer als Einheit besser funktioniert, kann mit kleinen Vorteilen große Schneebälle ins Rollen bringen. T1 ergriff die Chance, um das erste Spiel sicher zu gewinnen. Nongshim kontert jedoch geschickt und bringt ein drittes Spiel hervor.
Nongshim kontert und bringt ein drittes Spiel hervor
Aber wer annahm, dass Nongshim RedForce sich kampflos ergeben würde, wurde überrascht. Im zweiten Spiel zeigte sich das Team, das am Ende der Tabelle rangierte, plötzlich von seiner besten Seite. Bereits zu Beginn des Spiels konnte ein erfolgreicher 2-gegen-2-Kampf unter dem eigenen Botlane-Turm gewonnen werden, wobei der Support Son „Lehends“ Si-woo auf Leona herausragte. Er brachte T1 mit genauen Engagements immer wieder unter Druck.
Hierdurch änderte sich die Dynamik des Spiels. T1 musste reagieren, anstatt wie gewohnt das Tempo vorzugeben. Die normalerweise so sauberen Teamfights wirkten unkoordiniert, und einzelne Fehler häuften sich. Nongshim agierte geduldig, kontrollierte Vision und neutrale Ziele und blieb trotz kleinerer Rückschläge unbeirrt.
Der Ausgleich folgte logisch. Der Umstand, dass RedForce gegen den amtierenden Doppelweltmeister ein Spiel gewinnen konnte, beweist, dass das Team trotz aller Schwierigkeiten im Split noch immer individuelles Potenzial besitzt. T1 hingegen sah darin ein Warnsignal: Ein angeschlagener Gegner kann gefährlich werden, wenn man ihn unterschätzt.
Entscheidungsspiel sorgt für Aufregung
Im dritten Spiel kam es schließlich zum Showdown. Oner wählte Zed im Jungle, nachdem er eine Überraschung auspackte – eine Entscheidung, die viele Gespräche anregte. Die ersten Minuten liefen jedoch nicht wie vorgesehen. Nach einem gescheiterten Gank wurde Faker früh bestraft und verlor die Kontrolle über die Midlane. Syun „Calix“ Hyun-bin ergriff die Chance, sicherte sich zwei Solo-Kills und versetzte Nongshim in eine komfortable Lage.
Trotz alledem blieb T1 ruhig. Vor allem der Support Ryu „Keria“ Min-seok spielte auf Braum ohne Fehler. Er hielt sein Team mit kraftvollen Abwehrhandlungen im Spiel, bis die entscheidende Situation eintrat: Der Toplaner Choi „Doran“ Hyeon-joon landete mit Jax einen Vier-Mann-Counter-Strike und bereitete damit den finalen Teamfight vor.