Die Zuschauerzahlen der LoL Worlds sind erstmals schlechter als im Vorjahr, doch das hat einen einfachen Grund

Die LoL Worlds 2025 sind vorüber und in den vergangenen Jahren war es so, dass die Zuschauerzahlen für das große Finale immer weiter gestiegen sind. Lagen sie 2019 noch bei 3,98 Millionen, knackten sie 2021 die 4 Millionen, 2022 erstmals die 5 Millionen, 2023 dann die 6 Millionen und erreichten ihren Höhepunkt mit 6,86 Millionen gleichzeitigen Zuschauern im Jahr 2024.
Doch erstmals blieben die Zahlen dieses Jahr etwas geringer. Nur 6,73 Millionen Menschen schauten gleichzeitig das spektakuläre Finale zwischen den beiden koreanischen Teams T1 und kt Rolster. Das ging über fünf Matches und machte von Anfang bis Ende richtig Spaß. Das müsste doch eigentlich viele Zuschauer angelockt haben, oder?
Eine Grafik von Esports Charts zeigt jedoch, dass die Zuschauer aus Korea um satte 27,1 % nach oben gegangen sind. Gefallen sind sie hingegen bei spanischen und englischen Zuschauern. Und daran erkennt man auch gut, was das Problem war.
Die Uhrzeit machte es für Zuschauer aus Amerika schwierig
Die hohen Zahlen bei den spanischen Zuschauern im Jahr 2024 rühren vor allem aus der lateinamerikanischen Region. 2024 wurden die Worlds in Europa ausgespielt. Das Finale startete hier um 15:00 Uhr, was 8:00 Uhr in Mexiko und Umgebung entspricht. Auch für die Zuschauer aus den USA waren diese Zeiten, vor allem am Wochenende, gut machbar.
Dieses Jahr fand das Finale um 15:00 Uhr chinesischer Zeit statt. Das entspricht 8:00 Uhr unserer Zeit und etwa 1:00 Uhr in Mexiko und den USA (das gilt für die Mitte der USA, für die Ost- und Westküste springt die Zeit jeweils eine Stunde vor und zurück). Auch wenn es ein Sonntag war, lockt diese Uhrzeit natürlich weniger Leute vor den Bildschirm als eine Weltmeisterschaft zur Primetime.
Die Statistik von Esport Charts ist auch deshalb etwas irreführend, weil keine der großen chinesischen Plattformen berücksichtigt wird. Hier gab es sicherlich Millionen von Zuschauern, die aber wiederum 2024 nicht unbedingt eingeschaltet haben.
Die Zeitverschiebung erklärt auch andere Probleme, denn gerade in der Swiss Stage gab es immer wieder Spiele, die wirklich wenige Zuschauer hatten. Das lag aber daran, dass sie für die USA meist zwischen 0:00 und 8:00 Uhr morgens stattfanden – und das auch unter der Woche.
Die 6,73 Millionen aus dem Finale sind also eigentlich ein richtig guter Wert und zeigen, dass das Interesse an LoL ungebrochen ist, auch 16 Jahre nach dem Release.
Die Saison 2026 hält neue Turniere und Formate bereit
Wer im kommenden Jahr die europäische LEC verfolgen möchte, muss gar nicht mehr so lange warten. Los geht es Mitte Januar und das mit einem komplett neuen Turnierformat, dem sogenannten Versus. Neben den 10 gesetzten Teams der Liga dürfen auch zwei weitere Mannschaften auf Einladung daran teilnehmen. Eins geht an den Gewinner der EMEA Masters Summer und eins an das konstanteste Team des Jahres. Somit bekommen auch Spieler die Möglichkeit, sich auf der großen Bühne zu präsentieren, die eigentlich eine Liga tiefer spielen.
Für Amerika hat sich Riot Games ebenfalls einige Gedanken gemacht und löst die Liga LAT wieder auf. Stattdessen kommt die alte LCS zurück und eröffnet die Saison mit dem Lock-In-Turnier. Das beginnt am 24. Januar.
Die Worlds für 2026 finden dann übrigens wieder in Amerika statt. Das könnte die Zuschauerzahlen etwas nach oben treiben, wobei die Matches bei uns dann meist erst spät in der Nacht beginnen. Wir dürfen gespannt sein, ob diese einen neuen Rekord aufstellen.