Schwedisches Team steht in Counter-Strike 2 unter Korruptionsverdacht – Wird vorerst gesperrt

Das schwedische Team Northern Lights wurde von der Esports Integrity Commission [ESIC] vorerst von allen Wettbewerben ausgeschlossen. Gegen sie wird wegen mutmaßlicher Verstöße gegen den Code of Conduct und den Anti-Corruption-Code ermittelt. Laut der Organisation wurde die Sperre als vorsorgliche Maßnahme getroffen, solange die Untersuchung läuft. Schon Anfang Oktober gab es eine solche Sperre für das russische Team SENZA.
Wirklich überraschend kommt dieser Schritt der ESIC übrigens nicht. Denn bereits zuvor hatte die schwedische Liga Elitserien das Team von Turnieren ausgeschlossen, weil es Beweise für Matchfixing gab. Die Northern Lights haben also bewusst Spiele beeinflusst, um sie nach den Wünschen von außenstehenden zu manipulieren.
Die ESIC schaltet sich nun ein, um auch international zu überprüfen, inwieweit es zu Betrügereien kam. Laut dem offiziellen Statement ist die aktuelle Sperre noch kein Schuldspruch, sollten jedoch Beweise gefunden werden, würden entsprechende Sanktionen eingeleitet. Vorerst haben die Spieler die Möglichkeit, eigene Beweise oder Erklärungen vorzulegen, um ihre Sicht der Dinge zu schildern.
Alle Mitglieder des Teams sollen in den Skandal verwickelt sein
Von den Vorwürfen betroffen sind alle Mitglieder des E-Sport-Teams, also:
- Axel “Axelen” Enholm
- Anton “Meinz” Evander
- Oscar “Avoy” Dahlkvist
- Frank “Fraaank” Issal
- Alexander “frigolito” Andersson
Alle fünf Spieler stammen aus Schweden und sie wurden bereits der Manipulation auf nationaler Ebene überführt. Laut der Elitseries sollen sie in mehreren Ligen und Turnieren geschummelt haben.
In einer Erklärung von Tommy “Potti” Ingemarsson, dem Gründer der Liga, heißt es (via HLTV): „Wir können zwar keine Einzelheiten der Untersuchung diskutieren oder Materialien offenlegen, aber ich kann bestätigen, dass die Disziplinarentscheidungen sowohl auf der Grundlage von Sachbeweisen als auch von Geständnissen der Spieler getroffen wurden. Wir haben auch externe Unterstützung bei der Sammlung und Auswertung der Beweise erhalten, was für die Erlangung dieser Geständnisse von entscheidender Bedeutung war.“
Für Avoy, Frank und frigolito gab es eine Sperre für ein Jahr, Meinz und Axelen wurden sogar permanent von allen Wettbewerben in Schweden ausgeschlossen. Beide sollen neben dem Matchfixing auch noch Hacks und Cheats genutzt haben. Für Meinz dürfte der Schlag besonders schwer sein, denn er ist erst 16 Jahre alt, wird nach der Aktion aber nur schwer jemals wieder einen Fuß auf den Boden im E-Sport bekommen. Sollte auch noch die ESIC entsprechende Beweise finden, könnte es auch das Ende einer internationalen Karriere bedeuten.
Untersuchungen sind wichtig für die Integrität
Dass sich sowohl die schwedische Liga als auch die ESIC dieses Falls angenommen haben, wird von der Counter-Strike-Community sehr positiv gesehen. Zu oft kommt es noch zu Cheats und Betrug im E-Sport. Solche Untersuchungen sind ein wichtiger Schritt zu einem fairen Wettbewerb.
FAQ zu den Untersuchungen gegen Northern Lights
Was ist da vorgefallen?
Alle fünf Spieler des schwedischen Teams Northern Lights sollen Spiele in der nationalen Liga manipuliert haben. Zwei Spieler sollen zudem Cheats genutzt haben, um in offiziellen Turnieren zu betrügen.
In welchen Turnieren wurde betrogen?
Das ist nicht bekannt. Allerdings hat das Team unter anderem an der United21 Season 34 und 38 sowie der ESL Pro League in der Division 2 und dem Svenska Elitserien Spring Split teilgenommen.
Wie sehen die Strafen aus?
National wurde das Team bereits gesperrt. Die drei Spieler Avoy, Frank und frigolito wurden für ein Jahr von Events ausgeschlossen, Meinz und Axelen sogar permanent.
Gibt es schon internationale Strafen?
Nein, genau das wird gerade geprüft. Zur Organisation der ESIC gehören aber unter anderem die ESL, die Dreamhack, WePlay Esports und einige nationale Turnierorganisatoren wie die DACH CS GmbH. Von all diesen Events könnten die Spieler ausgeschlossen werden.