Profi muss nach 10 Jahren seine Karriere in LoL beenden, weil der Militärdienst ruft

LoL Peanut
Peanut – Quelle: Liquipedia

Han “Peanut” Wang-ho wurde 1998 in Korea geboren und ist seit 2015 ein Profi-Spieler in League of Legends. Der Jungler feierte sein Debüt in der LCK beim Team NaJin und wechselte 2017 zu SK Telecom T1. Dort spielte er ein Jahr lang an der Seite von Superstar Faker, der es dieses Jahr wieder in das Finale der Worlds geschafft hat. Genau diesem Traum jagte Peanut immer hinterher.

Doch obwohl er später mit Gen.G und zuletzt mit Hanwha Life Esports durchaus einige Erfolge feiern durfte, blieb ihm der Weltmeistertitel immer verwehrt. Das wird wohl auch für immer so bleiben, denn in einem rührenden Instagram-Beitrag verabschiedete er sich von seinen Fans. Denn in Korea müssen alle erwachsenen Männer bis spätestens zum 28. Lebensjahr den Dienst im Militär antreten. Dieser läuft in der Regel 18 bis 21 Monate und gerade für viele Esportler ist es im Anschluss schwierig, wieder an die alten Erfolge anzuknüpfen.

Deshalb hat Peanut sich dazu entschieden, seine Karriere wohl zu beenden. Eine Rückkehr in den LoL-Kosmos, etwa als Shoutcaster, Trainer oder Analyst, ist aber definitiv möglich.

„Die Zeit mit meinen Fans war das größte Geschenk“

In dem Beitrag erklärte er, dass seine zehnjährige Reise nun ein Ende finden wird. Er wollte in seiner Karriere immer das Möglichstbeste erreichen und ist vor allem seinen Fans unendlich dankbar.

“Ich wollte immer gewinnen, ich wollte immer besser werden, ich wollte immer mein Bestes geben. Unabhängig vom Ergebnis war es eine Zeit, die ich in keiner Weise bereue. Ich bin allen Fans, die mich trotz meiner Unzulänglichkeiten unterstützt haben, von ganzem Herzen dankbar.

Dank euch konnte ich zehn Jahre lang unter dem Namen Peanut bestehen. Die Zeit mit meinen Fans war das größte Geschenk meines Lebens.”

Unter dem Beitrag sammeln sich viele positive Reaktionen seiner Fans, die ihn als Legende bezeichnen und die leiden, weil ihm der große Weltmeistertitel verwehrt blieb. Doch er hatte auch abseits davon eine beachtliche Karriere.

Erfolge in der LCK und beim MSI

Nach seinen ersten Schritten bei NaJin wechselte Peanut 2016 zu ROX Tigers. Dort erreichten sie direkt den zweiten Platz im Spring Split und mussten sich nur SK Telecom T1 geschlagen geben. Im Summer Split reichte es dann zum ersten Platz und damit zur Qualifikation für die LoL Worlds. Dort schafften sie es immerhin ins Halbfinale, wo sie wieder an Faker und T1 scheiterten. Die holten im Anschluss auch den Weltmeistertitel.

2017 schloss sich der Jungler deshalb einfach seinem stärksten Konkurrenten an. Und der Plan schien aufzugehen. Sie gewannen den ersten Split, zogen in das Mid-Season-Invitational ein und holten sogar den Titel im Finale gegen G2 Esports. Dort wurde Peanut zum MVP erklärt und er stellte zuvor einen Rekord im Match gegen GIGABYTE Marines auf. Dort bezwang er 12 gegnerische Champions in 12 Minuten. Ein Wert, der nie wieder gebrochen wurde.

Doch bei den LoL Worlds 2017 reichte es nur für einen zweiten Platz. T1 musste sich Samsung Galaxy knapp geschlagen geben. Kurze Zeit später wurde bekannt gegeben, dass sich Peanut Longzhu Gaming anschließt.

Im Anschluss spielte er für Gen.G LGD Gaming, NS RedForce und erneut von 2022 bis 2024 für Gen.G. Mit den Teams gewann er einige Turniere in der LCK und schaffte es 2022 ins Halbfinale und 2023 ins Viertelfinale der LoL Worlds. Einen letzten Versuch hatte er dieses Jahr mit Hanwha Life Esports. Sie holten unter anderem den Titel im First Stand und schafften ebenfalls die Qualifikation zu den Worlds, scheiterten jedoch ausgerechnet gegen Gen.G im Achtelfinale

Trotzdem kann Peanut auf eine erfolgreiche Karriere in League of Legends zurückblicken.

Nur ein Esportler bekam eine Ausnahme für den Militärdienst

Spannend ist, dass es in Korea durchaus Ausnahmen gibt, um nicht eingezogen zu werden. Diese werden an Personen mit besonderem Talent vergeben, etwa Pianisten oder Spitzensportler. Eine solche Ausnahme gab es auch im Esport, und zwar für Lee „Faker“ Sang-hyeok. Er ist bereits 29 Jahre alt und musste nicht dienen. Mit mittlerweile fünf Weltmeistertiteln und als Gesicht des Esports in Korea hat er sich das wohl auch redlich verdient.

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