Rematch Patch 3: Crossplay, Volley-Nerfs und ein frischer Wind für die eSport-Szene

rematch patch 3
Manchmal kippt eine Meta so sehr, dass man im Match kaum noch etwas anderes sieht. In Rematch war es zuletzt der „Extra Effort Volley“, der das Spiel prägte wie kaum ein anderes Element. Wer ihn beherrschte, dominierte. Wer ihn ignorierte, stand auf verlorenem Posten. Mit Patch 1.200.300 haben die Entwickler nun eingegriffen – und gleichzeitig das vielleicht wichtigste Feature seit Release geliefert: Crossplay.
Crossplay: Die Brücke zwischen allen Plattformen
Ab dem 5. September 2025 fallen die Mauern zwischen den Plattformen. PC, PlayStation und Xbox teilen sich endlich dieselben Lobbys. Was in anderen Titeln längst Standard ist, war für Rematch lange überfällig. Jetzt ist es soweit: Crossplay ist aktiviert, solange man es nicht bewusst abstellt.
Für die kompetitive Szene bedeutet das nicht nur kürzere Wartezeiten im Matchmaking, sondern auch ein insgesamt höheres Niveau. Wo zuvor die Community fragmentiert war, wird sie jetzt zu einem großen Pool verschmolzen. Das macht Turniere fairer, aber auch härter – die Ausreden „anderes Input-Gerät“ oder „andere Plattform“ ziehen jetzt nicht mehr.
Die Volley-Meta verliert ihre Krone
Der eigentliche Aufreger steckt aber im Gameplay: Die „Extra Effort Volleys“ wurden gezielt generft. Konkret geht es um zwei Schrauben, an denen die Entwickler gedreht haben:
- Die Zielerfassungsgeschwindigkeit wurde um zehn Prozent reduziert. Sprich: Weite Distanzen sind schwieriger abzudecken, Spieler müssen besser stehen, um Volleys effektiv zu nutzen.
- Der zusätzliche Power-Bonus für Volleys, die über einen Meter Höhe ausgeführt werden, fällt schwächer aus. Der berüchtigte „Blade Shot“ ist immer noch gefährlich, aber kein garantierter Killer mehr.
Für den Esport ist das eine Zeitenwende. Bisher waren Offensiven, die voll auf hohe Extra-Effort-Volleys setzten, fast immer im Vorteil. Jetzt wird Positionierung wichtiger, Timing anspruchsvoller und die Vielfalt an Angriffsideen wächst. Wer nur die Meta kopiert hat, muss sich neu erfinden. Wer schon vorher kreativ war, wird belohnt.
Defensive Stabilität und Bugfixes
Auch die Defensive bekommt spürbare Hilfe. Tackling reagiert nun präziser, das Rollback-Handling fühlt sich weniger schwammig an. Dazu kommen Fixes, die seit Monaten auf Wunschlisten standen: Sprint ist wieder verlässlich während der Ballkontrolle verfügbar, Torhüter verhalten sich nach Paraden stabiler, und die Ball-Synchronisation sorgt dafür, dass die Anzeige von Ballbesitz klarer und fairer wirkt.
Das alles sind kleine Schrauben, die zusammengenommen einen wichtigen Effekt haben: Matches wirken berechenbarer und weniger frustig. In einer kompetitiven Umgebung ist das Gold wert.
Steuerungs- und Kamera-Feinschliff
Vor allem PC-Spieler:innen freuen sich über neue Optionen. Mit Patch 3 gibt es gleich drei Aiming-Modi: klassische Joystick-Emulation, directional aiming („WASD Aiming“) und die puristische Crosshair-only-Variante. Damit können Profis ihre Steuerung noch präziser anpassen – ein Vorteil, der sich in engen Matches auszahlen wird.
Controller-Nutzende bekommen ebenfalls ein neues Werkzeug: Eine Kamera-Option fixiert beim Schuss den Zielpunkt, verhindert aber nachträgliche Korrekturen. Das schafft Gleichheit zur Maus- & Tastatur-Logik und gibt den Spieler:innen die Wahl zwischen mehr Kontrolle oder mehr Konstanz.
Bekannte Probleme und ein heißer September
So glatt das Update klingt, es bleibt Arbeit. Extra Effort kann defensiv immer noch gespammt werden, Ball-Desyncs nach Tackles sind nicht ausgeräumt und Torhüter verhalten sich in seltenen Fällen bizarr – etwa wenn sie den Ball im eigenen Netz fangen. Auch Volleys brechen manchmal unmotiviert ab, und die Spielerbewegung fühlt sich teils inkonsistent an.
Die Entwickler haben deshalb schon Patch 4 für Mitte September angekündigt. Der bringt nicht nur weitere Bugfixes, sondern markiert auch den Start der neuen Saison. Für die Szene heißt das: Jetzt beginnt die heiße Phase.
Ein Patch als Balance-Akt
Patch 1.200.300 wirkt wie ein Statement: Wir hören euch, wir greifen ein, wir trauen uns. Crossplay stärkt die Community, die Volley-Nerfs öffnen das Meta, Bugfixes stabilisieren die Matches. Aber das Bild ist nicht perfekt – noch nicht.
Wer die Esport-Saison im September ernst nimmt, wird sich jetzt neu aufstellen müssen. Trainieren, Strategien überdenken, neue Builds ausprobieren. Rematch wirkt nach diesem Update offener, dynamischer und fairer. Und das Beste: Das Spiel atmet wieder.
Wenn eine Meta fällt, wächst die Szene
Die Volley-Meta war mächtig, aber sie hat auch erstickt. Mit dem Nerf könnte Rematch endlich die Balance finden, die es für den Sprung ins Rampenlicht braucht. Crossplay liefert die Bühne, die neue Saison den Anlass. Jetzt ist es an den Teams, daraus ein Spektakel zu machen.