Stipendium für Esports: Deutsche Bahn sucht gezielt Gamer als Nachwuchskräfte
Die Deutsche Bahn nutzt die Gamescom 2025, um sich als Arbeitgeber für die junge Zielgruppe zu positionieren. Im Mittelpunkt steht die Tochtergesellschaft DB InfraGO AG, die im Infrastrukturbereich tätig ist und seit einiger Zeit Gamer ins Auge fasst. Die Bahn hat das Ziel, den Esports-Nachwuchs mit einem Esports-Stipendium nicht nur anzusprechen, sondern auch langfristig zu fördern.

Quelle: Unsplash/Daniel Abida
Vom Controller in die Bahn
Es ist klar, dass die Bahn neue Mitarbeiter braucht. Die Wichtigkeit der Personalgewinnung wurde bereits Ende Juli im Zusammenhang mit den Halbjahreszahlen betont. Trotz des laufenden Sanierungsprogramms „S3“, das darauf abzielt, Stellen zu reduzieren, sollen bis zum Jahresende rund 20.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Im Besonderen sind die jungen Talente der Generation Z ins Visier genommen.
Gamer könnten in dieser Strategie eine bedeutende Rolle spielen. Langfristiges Training in kompetitiven Spielen wie League of Legends oder Counter-Strike ermöglicht es, Fähigkeiten zu entwickeln, die in Berufen wie Zugverkehrssteuerung, Mechatronik oder Elektrotechnik von Vorteil sind. All die Fähigkeiten, die man im Esports trainiert – wie Präzision, schnelle Reaktionen und das Verstehen komplexer Sachverhalte in Echtzeit –, sind auch in Bahnberufen äußerst wichtig.
Das Esports-Stipendium der Deutschen Bahn (DB)
Die Deutsche Bahn und die esports player foundation (epf) arbeiten seit drei Jahren zusammen, um ein spezielles Stipendium für den Esports-Nachwuchs zu schaffen. Die Idee ist, dass man jungen Leuten, die eine Karriere bei der Bahn anstreben, während sie ihrer Leidenschaft für den Esports nachgehen, eine Unterstützung bietet.
Das Programm beinhaltet neben finanziellen Unterstützungen auch Coachings. Diese reichen von Sportpsychologie und Ernährungsberatung bis hin zu Trainings, die eine Balance zwischen Beruf und digitalem Wettkampf ermöglichen sollen. Für die Geförderten der Bahn entsteht damit ein zweites Standbein: berufliche Sicherheit und die Chance, Esports ambitioniert zu verfolgen.
Nach Konzernangaben haben mehr als 40 junge Menschen dieses Angebot bereits genutzt, während die Bewerbungen sich im Tausenderbereich befinden. Es zeigt sich offensichtlich, wie verlockend die Initiative für zahlreiche Gamer ist.
Gamescom als Recruiting-Plattform
Die Bahn geht jetzt einen weiteren Schritt zur Gamescom 2025. Sie hat einen eigenen Stand im Kölner Hauptbahnhof, um den Kontakt zu jungen Besuchern zu suchen. Dort wird es neben Ausbildungsberufen auch Informationen über das Esports-Stipendium geben.
Die Botschaft ist klar: Im digitalen Wettkampf sind Teamgeist, Strategie und Ausdauer die Schlüssel zum Erfolg bei der Bahn. Auch Heinz Siegmund, Vorstand Personal der DB InfraGO AG, betont dies: „Im Esports werden Fähigkeiten wie technisches Verständnis, Stressresistenz, Multitasking und präzise Kommunikation trainiert. Genau diese Qualitäten suchen wir für unsere Positionen.“
Esports ist offiziell Teil des Betriebssportangebots der Bahn. Wir organisieren interne Turniere in unserer Discord-Community, die über 1.000 Mitglieder hat. Die Gaming-Kultur soll nicht nur extern, sondern auch intern im Unternehmen gefördert werden.
Warum Gamer passend sind
Es ist einfach zu verstehen, warum die Bahn gerade Gamer ins Visier nimmt. In zahlreichen digitalen Wettbewerben wird das trainiert, was im Arbeitsalltag auf der Schiene gefordert ist.
Selbst in Berufen der Technik, wie in der Elektrotechnik oder im Gleisbau, ist es von Vorteil, wenn man komplexe Systeme begreift und präzise Abläufe einhält.