Endlich Rache: Team Liquid Brazil entthront Shopify Rebellion

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Team Liquid Brazil hat in Seoul abgeliefert. Zwei Jahre lang nagte die Erinnerung an der Niederlage gegen Shopify Rebellion Gold, ein Trauma, das die Kernspieler:innen nie ganz losließ. Jetzt steht die Antwort: Brasilien hält zum ersten Mal die Trophäe in den Händen.

Eine Revanche ohne Déjá-vu-Effekt 

Dass Liquid überhaupt in dieses Finale marschierte, war schon eine Geschichte für sich. Der Upper-Bracket-Run gab ihnen das Bann-Veto, und sie nutzten das klug: Abyss, ihr Dauerban, raus. Corrode, die Karte, auf der Shopify Rebellion sie zuvor mit 13:2 überrollt hatte, ebenfalls raus. Die Serie bekam so früh einen Geruch von „Heute nicht noch einmal“.

Haven eröffnete den Abend, und Shopify Rebellion zeigte dort noch einmal, warum sie jahrelang als unerschütterliche Maschine galten. Ihr Double-Controller-Look, irgendwo zwischen Gen.G-Struktur und Fnatic-Disziplin, kontrollierte die Map, während dodonut mit der Operator vorrangig wie ein Sturmtrupp. Liquid suchte aggressiv die Duelle, fand sie aber oft zu spät. Shopify Rebellion holte Haven knapp, aber verdient mit 13:11.

Pearl: Liquid beißt sich zurück

Pearl war schon im Upper Final ein Brennglas für die Stärken beider Teams. Dieses Mal hielt Liquid nicht nur mit, sondern drehte die Serie. Die Brasilianer:innen spielten ihre Double-Initiator-Philosophie mit deutlich mehr Schärfe, vor allem in der Ult-Ökonomie. Wo Rebellion Räume öffnete, verschloss Liquid sie im richtigen Moment wieder. SRG holte zwar sage und schreibe 16 First Bloods, aber die Follow-ups blieben aus. Liquid gewann Pearl mit 13:11 und fing an, sich in dieses Finale hineinzubeißen.

Bind: Die Map, die Shopify Rebellion seit einem Jahr mied

Bind stand im Raum wie ein ungelöster Streit. Die Nordamerikaner:innen hatten die Map seit über einem Jahr nicht mehr angefasst. Liquid wusste das, und man merkte sofort, wie sehr sie den psychologischen Wert dieser Karte verstanden hatten. SRG erwischte dank Noia zunächst einen Traumstart, verteidigte sich zu einem 9:3 Halbzeitpolster und sah aus, als könnten sie die Serie wieder unter Kontrolle bringen.

Doch Bind kippte. Liquid baute ihre Verteidigung zu einer Mischung aus Tempo und Timing, die Shopifys langsamere Executions zerlegte. Acht der letzten neun Runden gingen nach Brasilien (13:11).

Sunset: Shopify Rebellion schlägt zurück, aber nur ein letztes Mal

Sunset war Shopify Rebellions Versuch, die Serie wieder zu ordnen. Die Doppel-Sentinel-Komposition mit Chamber und Sage entfaltete ihr volles Repertoire: Overdrive-Setups für dodonut, Operator-Winkel, von denen man dachte, man hätte sie alle gesehen, dazu Barrier-Orb-Plays, die Liquid mehrfach kalt erwischten. Ein 13:6, das zeigte, wie tief das Playbook der Titelverteidiger:innen war. Und doch spürte man an der Körpersprache: Liquid war nicht fertig.

Split: Der Moment, an dem Liquid die Region neu schreibt

Team Liquid Brazil vertraute ihrem Double-Duelist-Setup, und es zahlte sich vom ersten Moment an aus. Liquid führte früh, SRG hielt dagegen, und bei 9:8 fühlte sich alles nach einem letzten Umschwung an. Doch Liquid blieb gnadenlos. Kein Zaudern, kein Zittern, nur vier Runden, die eine jahrelange Rivalität beendeten.

Am Ende stand es 13:8. Liquid ist Champion.

Was bleibt nach Seoul

Daiki, die unaufgeregte IGL mit dem Gespür für die wichtigen Sekunden, nimmt den MVP-Titel mit. Bizerra liefert 85 Kills und setzt ein Ausrufezeichen, das wohl einige interne Debatten beendet. Und Brasilien, oft belächelt, wenn es in Richtung Tier eins ging, hält plötzlich das wichtigste Symbol der Game-Changers-Szene. SRG verpasst das Hattrick, Liquid erfüllt eine Geschichte, die seit 2023 geschrieben werden wollte.

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