Team SENZA vorläufig suspendiert: ESIC leitet Ermittlungen wegen Wettmanipulation und Identitätsbetrug ein
Das russische Team SENZA ist von der Esports Integrity Commission (ESIC) vorläufig suspendiert worden. Es ist eine Maßnahme, die ergriffen wird, sobald es Anzeichen für mögliche Verstöße gegen den Anti-Korruptions- und Verhaltenskodex der Organisation gibt.
Beschuldigungen: Externe Informationen, Wetten und Account-Sharing

Quelle: Unsplash/Kaur Kristjan
Die Untersuchung fokussiert sich laut ESIC auf drei wesentliche Aspekte:
- Einsatz unerlaubter Informationen während Spielen,
- Mögliche wettbezogene Unregelmäßigkeiten,
- Verdacht auf Account-Sharing sowie Identitätsbetrug.
Die Kommission machte in ihrer Mitteilung deutlich, dass alle derzeit gelisteten Spieler und Mitarbeiter bis auf Weiteres nicht an ESIC-Mitgliedsevents teilnehmen dürfen. Offenbar betrifft dies hauptsächlich die Mitglieder der ehemaligen Rosy-Besetzung, die nach der Übernahme durch Senza ausgetauscht wurden.
Interne Untersuchungen und Aussetzungen
Im September hatten die Ermittlungen von Team SENZA bereits begonnen. Kirsan „byek“ Ivanov wurde wegen Account-Sharing und möglichem Cheating suspendiert.
Weil der Spieler laut der Organisation sich weigerte, Stellung zu beziehen, wurde er mit einer Geldstrafe von rund 30.000$ belegt und letztendlich vom aktiven Kader entfernt. Senza hat kurz darauf ein komplett neues Line-up präsentiert, das nun ebenfalls unter die vorläufige ESIC-Sperre fällt.
Die Ermittlungen wurden zusätzlich durch die Hinweise mehrerer User auf X (ehemals Twitter) zu den auffälligen Spielszenen und unregelmäßigen Trefferverhalten des früheren Rosy-Teams angeheizt.
ESIC senkt die Strafe für Whistleblower gokushima
Während SENZA suspendiert wurde, gab ESIC bekannt, dass der russische Spieler Erkhan „gokushima“ Bagynanov nach seiner Zusammenarbeit mit der Kommission wieder antreten darf.
Ursprünglich war Bagynanov für zwei Jahre gesperrt, doch er wurde vorzeitig rehabilitiert, weil er entscheidende Informationen zu weiteren Fällen von Matchfixing geliefert hat.
Aufgrund dieser Hinweise erhielten Aleksandr „Ruler“ Maximov, Dmitriy „propleh“ Senigov und Petr „timeagento“ Markheev fünfjährige Sperren, während Egor „zLy“ Polyakov lebenslang gesperrt wurde.
ESIC unterstrich, dass die Daten von gokushima auch in einer laufenden Untersuchung zu weiteren Manipulationsfällen genutzt werden – was die aktuelle SENZA-Ermittlung betreffen könnte.
Esport: Mangelnde Transparenz bleibt ein Problem
Der Fall SENZA zeigt erneut, wie groß das Problem von Wettbetrug und Intransparenz im professionellen Esport ist. Obwohl die ESIC (Esports Integrity Commission) intensive Aufklärungsarbeit leistet, steigen die Vorfälle von Spielmanipulation, Identitätswechsel und unrechtmäßigem Informationszugang weiterhin.
Für Team SENZA ist die Suspendierung ein Stillstand und könnte, falls sich der Verdacht bestätigt, sogar das Ende der Organisation bedeuten.
FAQ zum Fall Team SENZA & ESIC-Untersuchung
Warum wurde Team SENZA suspendiert?
Wegen laufender Ermittlungen zu Wettbetrug, Account-Sharing und unerlaubten Infos.
Wer ist betroffen?
Alle Spieler, Coaches und Mitarbeiter von SENZA.
Was hat ESIC konkret festgestellt?
Noch nichts abschließend – die Untersuchung läuft.
Was droht SENZA bei Bestätigung der Vorwürfe?
Langzeit- oder lebenslange Sperren für beteiligte Personen.
Wer ist „byek“?
Ein ehemaliger SENZA-Spieler. Er wurde intern wegen Account-Sharing gesperrt.
Was hat gokushima mit dem Fall zu tun?
Er kooperierte mit ESIC und lieferte Informationen zu weiteren Matchfixing-Fällen.
Welche Strafen wurden ausgesprochen?
Mehrere 5-Jahres-Sperren und eine lebenslange Sperre gegen russische Spieler.
Kann SENZA wieder spielen?
Nicht vor Abschluss der ESIC-Ermittlungen.