VCT 2026: Riot zieht den Stecker – und stöpselt Valorant-Esports neu zusammen

Riot Games VCT 2026
Esports lebt von Dramen, Hypes und Storylines. Doch hinter den Kulissen lebt er auch von Formaten, Strukturen und einem klaren Versprechen: Wer stark spielt, darf ganz oben mitmischen. Genau daran schraubt Riot Games nun mit der VCT 2026 Roadmap. Santiago, London, Shanghai – drei neue Austragungsorte, dazu ein radikal verändertes Qualifikationssystem. Der Shooter bekommt ein neues Korsett.
LATAM, UK und China auf der großen Bühne
Südamerika hat lange gewartet, jetzt ist es so weit: Masters 1 findet 2026 in Santiago, Chile statt. Europa bekommt Masters 2 in London und Champions steigt in Shanghai – mit einer China-Tour, die gleich fünf Städte einbindet. Das ist mehr als ein Standortwechsel, es ist eine Botschaft: Valorant soll wirklich global sein.
Damit schließt Riot eine Lücke, die Fans seit Jahren kritisieren. Zu oft schien der Esports-Kalender auf Nordamerika und wenige Kernmärkte zugeschnitten. Mit der VCT 2026 weitet sich das Spielfeld – und öffnet neue Arenen, in denen Fans und Teams ihre Geschichten schreiben können.
Challengers auf direktem Weg zu Champions
Die größte Neuerung aber betrifft nicht die großen Bühnen, sondern die zweite Reihe. Ascension, das bisherige Aufstiegssystem, verschwindet. Stattdessen gibt es den „Path to Champions“.
Konkret heißt das: Vier Challenger-Teams aus jeder internationalen Liga schaffen es in die Stage-2-Playoffs. Dort entscheidet sich, wer direkt zu Champions nach Shanghai fährt. Riot übernimmt Reise- und Unterkunftskosten, gibt finanzielle Stipendien und will so die Belastung für kleinere Organisationen verringern. Ein Schritt, der zeigt: Tier 2 soll nicht länger der Spielplatz mit löchriger Absperrung sein, sondern ein ernsthafter Unterbau.
Neues Format, neue Härte
Auch die Turnierstruktur bekommt ein Facelift. Schluss mit Swiss- und Gruppenphasen, Schluss mit „mal eben Glück haben und durchrutschen“. 2026 wird im Bracket gespielt, Kickoff-Turniere laufen im Triple-Elimination-Format. Wer oben ankommen will, muss sich mehrfach beweisen.
Masters 1 bleibt bei 12 Teams, aber durch das neue Kickoff-System steigt die Matchdichte für alle Ligen. Mehr Spiele, mehr Nerven, mehr Drama – ein Rezept, das Fans lieben und Teams hassen werden.
Premier als Sprungbrett
Auch für den Nachwuchs gibt es eine klare Spur. Wer in Valorant Premier glänzt, kann sich in die Invite Division spielen, über Qualifier in lokale Challenger-Leagues einsteigen und von dort den Weg Richtung Champions gehen.
Das klingt nach einer steilen Karriereleiter – in Wahrheit ist es eine brutale Prüfung: erst die lokale Elite schlagen, dann auf internationaler Bühne abliefern. Aber genau das macht den Reiz aus. Riot versucht hier, den Mythos vom Underdog, der sich nach oben kämpft, systematisch möglich zu machen.
Community vor Ort statt nur im Stream
Ein weiterer Punkt: Die Stage-2-Playoffs sollen als Destination-Events mit Live-Publikum stattfinden. Ein klares Signal, dass Riot wieder mehr Esports-Magie ins „Offline“-Erlebnis packen will. Denn Streams liefern Reichweite – aber die Geschichten, die hängenbleiben, entstehen in der Halle, wenn ein Außenseiter im Decider das große Team rauswirft.
Mehr Chancen, mehr Druck
Unterm Strich ist die Roadmap ein Mix aus mehr Internationalität, mehr Matches und mehr Durchlässigkeit für Challengers. Für Fans klingt das wie ein Geschenk. Für Profis und Orgas bedeutet es: noch mehr Reisestrapazen, noch mehr Druck, noch weniger Raum für Fehler.
Es wird also spannend, ob die Szene die neue Härte verkraftet – oder ob Riot Gefahr läuft, die Belastungsgrenze zu überschreiten. Sicher ist nur: VCT 2026 wird kein Routinejahr, sondern ein echter Stresstest für Valorant-Esports.
Häufig gestellte Fragen zu VCT 2026
Was ist Valorant?
Valorant ist ein taktischer 5-gegen-5-Shooter von Riot Games, der 2020 erschienen ist und eine wachsende Esports-Szene hat.
Was ist die VCT?
Die Valorant Champions Tour (VCT) ist das globale Esports-Ökosystem von Valorant, bestehend aus Ligen, Masters-Turnieren und den Weltmeisterschaften „Champions“.
Wo finden die VCT-Events 2026 statt?
Masters 1 in Santiago, Masters 2 in London, Champions in Shanghai. Dazu eine VCT-China-Tour mit fünf Städten.
Wie funktioniert der Challengers Path to Champions?
Vier Challengers-Teams pro Liga erreichen die Stage-2-Playoffs. Die besten schaffen es direkt zu Champions. Riot übernimmt Reisekosten und unterstützt finanziell.
Was ist neu am VCT-Format 2026?
Es gibt kein Swiss- oder Gruppenformat mehr. Kickoff-Turniere laufen mit Triple-Elimination, mehr Matches und höherem Druck.